BEW startet Dialog zum Dekarbonisierungsfahrplan: Austausch zu komplexen Rahmenbedingungen der Wärmewende in Berlin

Pressemitteilung  •  18.09.2025


BEW Berliner Energie und Wärme spricht mit zahlreichen Vertreter:innen u.a. von Umweltverbänden, Immobilienwirtschaft, Verbraucherschutz und Wissenschaft ● Besondere Rahmenbedingungen der Berliner Wärmeversorgung im Fokus des ersten Dialogs ● Landesunternehmen aktualisiert Dekarbonisierungsfahrplan frühzeitig


Die BEW Berliner Energie und Wärme hat den Auftakt zu ihrem Dialog mit Stakeholder:innen von Umweltverbänden, Immobilien- und Wohnungswirtschaft, Mieter- und Verbraucherschutz, Wissenschaft, Banken sowie des Landes Berlin gemacht. 17 Vertreter:innen diskutierten am Mittwoch und Donnerstag gemeinsam mit Verantwortlichen der BEW am Energiestandort Reuter die besonderen Rahmenbedingungen der Wärmeversorgung in Berlin. Mit der Zusammensetzung stellt die BEW sicher, dass eine Vielzahl relevanter und unterschiedlicher Interessen und Anforderungen vertreten sind. Ziel ist es, tragfähige Lösungen für eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2045 zu entwickeln, und das immer unter Berücksichtigung von Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit.

Ursprünglich 2023 noch unter dem Dach von Vattenfall entwickelt, muss der Dekarbonisierungsfahrplan regulär alle fünf Jahre aktualisiert werden. Die BEW geht jedoch bewusst deutlich vor Ablauf dieser Frist an die Überarbeitung und dabei früh in den Austausch, um ein Verständnis für die komplexen Rahmenbedingungen der Wärmewende in Berlin zu schaffen.

„Uns ist es wichtig, frühzeitig in den Dialog zu gehen und deutlich zu machen, über welche besondere Ausgangslage wir hier in Berlin sprechen. Die Bedingungen in unserer Stadt sind nicht mit anderen Orten vergleichbar. Deshalb brauchen wir kreative Lösungen, Mut zu technologischen Neuerungen – aber auch Kompromisse, um den besonderen Herausforderungen zu begegnen. Auch dafür möchten wir werben“, betont Susanne Huneke, Leiterin Strategie, Politik und Regulierung bei der BEW.

Die Voraussetzungen in Berlin unterscheiden sich stark von anderen Orten in Deutschland: Vor allem die Nutzung industrieller Abwärme ist aufgrund der Struktur des Berliner Industriesektors stark begrenzt. Zudem schwankt der Wärmebedarf zwischen Winter und Sommer erheblich, auch im Tagesverlauf zeigen sich große Unterschiede. In den kommenden Jahren wird es weitere Veränderungen im Nutzungsverhalten geben. All das muss bei den Planungen der BEW berücksichtigt werden.

Hinzu kommt, dass zentrale Fragen – vom politischen Rahmen bis zum künftigen Einsatz von Wasserstoff – noch offen sind. Gleichzeitig treibt die BEW für den Kohleausstieg 2030 berlinweit bereits heute zahlreiche Neubauprojekte an ihren Standorten voran und investiert massiv in Ausbau und Verdichtung der Fernwärme.

In die Aktualisierung des Dekarbonisierungsfahrplans fließen sowohl die veränderte Ausrichtung der BEW als Unternehmen der Berliner Landesfamilie als auch technologische, regulatorische, energiewirtschaftliche und berlinspezifische Entwicklungen und Rahmenbedingungen ein. Die Veröffentlichung des aktualisierten Fahrplans ist für Dezember 2025 geplant. Er ist das zentrale Instrument der BEW auf dem Weg zur vollständig klimaneutralen Fernwärmeerzeugung 2045 und orientiert sich an den Vorgaben und Rahmenbedingungen der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) sowie dem Berliner Energiewendegesetz.

Schon heute hat die BEW zwei Drittel der jährlichen CO2-Emissionen gegenüber dem Jahr 1990 eingespart – unter anderem durch den schrittweisen Ausstieg aus der Kohle, der bis 2030 abgeschlossen sein wird. Die Transformation der Wärmeversorgung wird sich in den kommenden Jahren kontinuierlich weiterentwickeln und an neue Rahmenbedingungen sowie technologische Fortschritte anpassen. Künftig setzt sie auf einen breiten Mix aus anfallender Abwärme, Großwärmepumpen, Power-to-Heat, tiefer Geothermie, Biomasse und grünen Gasen wie perspektivisch Wasserstoff – intelligent kombiniert mit flexiblen Wärmespeichern. Sie wird damit deutlich diverser.

Eine zweite Dialog-Runde findet am 10. und 11. November am Standort Klingenberg statt.

"BEW im Dialog" zu Dekarbonisierung

Unsere Strategie-Chefin Susanne Huneke hat sie sich vor dem Start des ersten Tages kurz Zeit genommen um zu erklären, was genau da passiert.