Berlin hat sich ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt: Bis 2045 soll die Stadt klimaneutral werden. Den Rahmen dafür bildet unter anderem das Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetz (EWG Bln). Eine Voraussetzung, um diese ambitionierte Ziel erreichen zu können, ist wiederum die Wärmewende.
Als größter Fernwärmeversorger der Stadt und Teil der Berliner Landesfamilie kommt uns bei der Erreichung dieses Ziels eine Vorbildfunktion zu. Wir treiben die Transformation unserer Wärmeerzeugung mit vielen Maßnahmen voran. Neben der Dekarbonisierung der geht es dabei auch um mögliche Einsparungen von Wärmeenergie sowie den weiteren Netzausbau.
Um die Klimaneutralität in der Hauptstadt Wirklichkeit werden zu lassen, haben wir uns drei große Etappenziele gesetzt.
Ausstieg aus der Braunkohleverbrennung
Die erste Etappe zur Wärmewende haben wir bereits absolviert. Sie wurde mit der Umstellung des Heizkraftwerks Klingenberg 2017 auf erdgasbetriebene Kraft-Wärme-Kopplung abgeschlossen.
Ausstieg aus der Steinkohleverbrennung
Etappe Nummer zwei der Wärmewende wollen wir bis 2030 absolvieren. Eine Kombination aus Biomasse, unvermeidbarer Abwärme, Erdgas, Power-to-Heat, Großwärmepumpen und Wärmespeicherung gewährleistet die sichere Wärmeerzeugung.
Ersatz von Erdgas durch fossilfreie Energiequellen
Die dritte Etappe der Wärmewende planen wir bis 2045 abzuschließen. Dann soll die Dekarbonisierung der Fernwärmeerzeugung vollendet sein. Dabei kommt dem Wasserstoff eine Schlüsselrolle zu. Zudem wollen wir verstärkt geothermische Energie für unsere Fernwärme nutzen.
Mit zunehmender Geschwindigkeit integrieren wir einen breiten Mix zukunftsfähiger Technologien und fossilfreier Brennstoffe und Wärmequellen in unser Fernwärmesysteme. Unser Dekarbonisierungsfahrplan beschreibt den geplanten Pfad zur Wärmewende und die angedachten Maßnahmen für die kommenden Jahre.
Unser Kraftwerksstandort Reuter West erfährt bis 2030 im Rahmen der Wärmewende für Berlin eine der größten Transformationen. Ein wichtiger Baustein ist dabei die Kooperation mit den Berliner Wasserbetrieben und der Berliner Stadtreinigung.
Um unser Ziel einer klimaneutralen Wärmeerzeugung erreichen zu können, denken wir schon heute das Thema Wasserstoff mit.
Als erneuerbare Energiequelle spielt Biomasse in unserem Portfolio zukünftig eine wichtige Rolle. Besonders in Zeiten hoher Wärmelast ist sie für die Versorgungssicherheit entscheidend.
Für die zentrale Wärmeversorgung erkunden wir Geothermiepotenziale in der Tiefe. Diese Wärmeenergie kann mithilfe von Wärmepumpen aufbereitet oder bei höheren Temperaturen direkt in das Fernwärmenetz eingespeist werden.
Mit Hilfe von Wärmepumpen machen wir unvermeidbare Abwärme aus mehreren Quellen, wie Abfällen oder Klärwerken, für die Fernwärme nutzbar.
Die Power-to-Heat-Technologie kann überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien nutzen und in Fernwärme umwandeln. Die nicht sofort benötigte Fernwärme, wird vom Wärmespeicher aufgenommen und nach Bedarf ins Fernwärmenetz abgegeben.
Für ein klimaneutrales Berlin ist Fernwärme ein wichtiger Hebel: Zu 100 Prozent lokal erzeugt, versorgt sie zuverlässig Wohngebäude, Büros, Betriebe, Schulen oder auch Krankenhäuser der Hauptstadt.