Biomasse: nachhaltig und lagerbar

Damit die Versorgungssicherheit auch in Zukunft jederzeit gewährleistet ist, brauchen wir lagerbare, fossilfreie Energiequellen, die unabhängig von Wind und Wetter zur Verfügung stehen. Holzartige Biomasse ist eine solche Quelle.

Nur unter der Voraussetzung einer nachhaltigen Beschaffung weist holzartige Biomasse eine positive Klimabilanz auf. Deshalb haben wir konkrete Kriterien festgelegt, die in der Vereinbarung über Kriterien zur Nachhaltigkeit der Beschaffung von holzartiger Biomasse mit dem Land Berlin – der sogenannten Nachhaltigkeitsvereinbarung – festgehalten sind.

Kriterien der Nachhaltigkeit sind dabei unter anderem der Schutz der Wälder und der Ausbau der Biodiversität. So verwenden wir beispielsweise nur Waldrestholz wie Kronenholz, das bei der Holzernte übrigbleibt und setzen kein Holz aus Biotopen, nährstoffarmen Wäldern, geschützten Habitaten oder aus Wäldern ohne hinreichenden Totholzanteil ein. Auch die sogenannten Vorketten der Gewinnung, Verarbeitung und des Transports werden bei der Bewertung der Nachhaltigkeit berücksichtigt.
 

Hocheffiziente Biomasseanlagen

Aktuell betreiben wir bereits seit 2014 das Biomasse-Heizkraftwerk Märkisches Viertel. Nach derzeitiger Planung soll zukünftig auch am Standort Reuter West Biomasse zum Einsatz kommen. Am Standort Klingenberg prüfen wir derzeit die Errichtung einer mit Ersatzbrennstoff und/oder Biomasse befeuerten Festbrennstoffanlage. Das mit Steinkohle befeuerte Heizkraftwerk in Moabit, das aktuell neben Kohle auch Biomasse als Brennstoff nutzt, wird im Zuge des Kohleausstiegs stillgelegt.

Die neue Biomasseanlage am Standort Reuter West soll als hocheffiziente* Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen) gebaut werden. Sie erzeugt gleichzeitig Wärme und Strom und nutzen so die eingesetzte Biomasse optimal.

Die Auslegung der neu geplanten biomassegefeuerten KWK-Anlage ermöglicht es uns, Altholz am Ende einer nachhaltigen Nutzungskaskade energetisch zu verwerten. Damit ist gemeint, dass das Holz zuvor im besten Fall mehrfach stofflich genutzt wurde, bevor es abschließend für die Energieerzeugung verwendet wird. Außerdem möchten wir Agrarholz von Kurzumtriebsplantagen einsetzen, um die zukünftig benötigte Menge an Biomasse abzudecken. Neben Altholz und Agrarholz sieht der derzeitige Planungsstand den Biomasseeinsatz von Landschaftspflegematerialien vor.
 

* Eine KWK-Anlage gilt als hocheffizient i. S. d. Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG), wenn sie eine Primärenergieeinsparung von mindestens 10 % erbringt. Dies trifft auf die bereits in Betrieb befindliche Biomasseanlage am Standort Märkisches Viertel sowie für die geplanten Anlagen an den Standorten Reuter West und Klingenberg zu.