Glossar

In unserem Glossar erklären wir Ihnen häufig verwendete Begriffe und deren Bedeutung rund um die Themen Wärme, Strom und Umwelt – klar, kompakt und leicht verständlich.

 

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A

Begriff

Synonyme

Definition

Abwärme

Abhitze

Abwärme ist die thermische Energie, die als Nebenprodukt bei technischen oder industriellen Prozessen entsteht und häufig ungenutzt an die Umgebung abgegeben wird.

Die Abwärmenutzung ist eine sinnvolle Möglichkeit, dieses Nebenprodukt bspw. für die Beheizung von Räumen oder zur Warmwasseraufbereitung zu nutzen, so die Energieeffizienz zu erhöhen und Ressourcen zu sparen.

unvermeidbare Abwärme

 

Gemäß Wärmeplanungsgesetz § 3 gilt als „unvermeidbare Abwärme“ Wärme, die als unvermeidbares Nebenprodukt in einer Industrieanlage, einer Stromerzeugungsanlage oder im tertiären Sektor anfällt und ohne den Zugang zu einem Wärmenetz ungenutzt in die Luft oder in das Wasser abgeleitet werden würde; Abwärme gilt als unvermeidbar, soweit sie aus wirtschaftlichen, sicherheitstechnischen oder sonstigen Gründen im Produktionsprozess nicht nutzbar ist und nicht mit vertretbarem Aufwand verringert werden kann. Die im Prozess der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK-Prozess) erzeugte Wärme ist nach der Gesetzesbegründung zum Wärmeplanungsgesetzt (WPG) ausdrücklich keine “unvermeidbare Abwärme”.

Das WPG zählt die unvermeidbare Abwärme zu den erneuerbaren Energien (§ 3 Abs. 1 Nr. 13). Damit ist sie gerade für die Fernwärme ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität im Sinne des § 31 WPG.

alternative Energiequellen

alternative Energien

Für die „alternativen Energiequellen“ gibt es keine allgemeingültige Definition. Häufig werden sie als Energieträger benannt, die fossile Energiequellen wie Kohle, Öl oder Erdgas ersetzen können.

Alternative Energiequellen sind nicht endlich, wie die fossilen, können sich aber auch nicht selbst erneuern, wie es die erneuerbaren Energieträger können. Sie werden quasi durch Technologien oder alltägliche Prozesse erschaffen. Beispiele hierfür sind unvermeidbare Abwärme oder auch Wasserstoff.

Anschlussleistung

Wärmeleistung

Die Anschlussleistung gibt Auskunft darüber, welche maximale Energie- oder Wärmemenge (Strom, Gas, Wärme) in einem Moment bezogen bzw. geliefert werden kann. Mit Blick auf unser Fernwärmenetz sprechen wir von der Wärmeleistung.

Idealerweise deckt die Wärmeleistung den tatsächlichen Wärmebedarf eines Gebäudes möglichst zielgenau, entspricht also derjenigen Wärmemenge die nötig ist, damit es im Gebäude am kältesten Tag des Jahres warm bleibt.

Die Wärmeleistung kann – je nach konkretem Preismodell – neben dem Grundpreis (GP) ein Faktor für das verbrauchsunabhängige Entgelt (Grundkosten) sein, welches , unabhängig vom tatsächlichen Verbrauch, für die Bereitstellung der Wärme berechnet wird. Die Wärmeleistung hilft dabei, die Auslegung und Größe von Erzeugungsanlagen und Netzen zu planen.

Berechnung der Wärmeleistung (Fernwärme BEW):
Aus den vom Kunden genannten Heizlasten ermitteln wir gemäß unserer Technischen Anschlussbedingungen für den Anschluss an unser Wärmenetz einen Heizwasservolumendurchfluss (HWD) in Liter je Stunde (l/h). Dieser HWD entspricht der Wärmeleistung, also dem vereinbarten Versorgungsumfang.

Arbeitskosten

verbrauchsabhängiges Entgelt; verbrauchsabhängige Kosten

Zur Berechnung der verbrauchsabhängigen Kosten (Arbeitskosten), die die Kund:innen für die tatsächlich bezogene Wärme entrichten, wird die abgenommene Wärmemenge am Wärmezähler gemessen und in der Einheit kWh angegeben. Die Berechnung des verbrauchsabhängigen Entgeltes erfolgt durch die Multiplikation des Arbeitspreises (verbrauchsbezogener Preis) in Cent/kWh mit der abgenommenen Wärmemenge in kWh.

Teilweise werden auch noch weitere Bestandteile zum verbrauchsabhängigen Entgelt dazugerechnet. Im Falle der BEW Berliner Energie und Wärme ist dies beispielsweise ein Entgelt für die Trinkwarmwassererwärmung im Dreileiternetz sofern die für die Trinkwarmwassererwärmung verwendete Wärmemenge mit eigenem Zähler gemessen wird. Mit Blick auf die BEW Solutions z. B. ein „CO2-Preis“ für Beschaffung der Brennstoffemissionshandelszertifikate nach dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG).

Arbeitspreis

verbrauchsbezogener Preis; verbrauchsabhängiger Preis

Der Arbeitspreis gibt an, welche Kosten pro bezogener Kilowattstunde Wärmeenergie verrechnet werden. Er wird in Cent/kWh angegeben.

B

Begriff

Synonyme

Definition

Biodiversität

biologische Vielfalt

Biodiversität oder auch biologische Vielfalt bezieht sich auf die Vielfalt des Lebens auf der Erde, einschließlich der Fülle an verschiedenen Lebensformen in einem spezifischen Gebiet. Dies umfasst Landschaften, Ökosysteme, Tiere, Pflanzen, Organismen sowie die Vielfalt an Sorten, Arten und Rassen. Die Wechselwirkungen zwischen diesen Ebenen wird als Biodiversität bezeichnet. Der Erhalt der Biodiversität ist ein entscheidender Faktor des Klimaschutzes, da biologische Vielfalt und Klima eng miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen.

Biogas

 

Biogas wird aus organischen Abfällen oder nachwachsenden Rohstoffen (Biomasse) hergestellt und zählt daher zu den erneuerbaren Brennstoffen. Sein Einsatz trägt zur Einsparung fossiler Brennstoffe bei. Durch eine entsprechende Aufbereitung kann Biogas sogar Erdgasqualität erreichen.

Biomasse

 

Biomasse bezeichnet eine Vielzahl von organischen Materialien pflanzlichen, tierischen und mikrobiellen Ursprungs und umfasst feste, flüssige und gasförmige Stoffe.

Zur Energiegewinnung können alle drei Formen eingesetzt werden: z. B. pflanzliche Biomasse aus Waldrestholz oder Agrarholz, tierische Biomasse in Form von Gülle oder aus mikrobiellen Prozessen, wie es bei Deponiegas der Fall ist.

Biomasseheizkraftwerk

 

Biomasseheizkraftwerke nutzen feste Biomasse als Brennstoff zur Erzeugung von Strom und Wärme. Biomasse zählt zu den erneuerbaren Energiequellen. Im Biomasseheizkraftwerk energetisch genutzt, wird so erneuerbarer Strom und erneuerbare Wärme erzeugt.

Durch die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme in einem gekoppelten Prozess (Kraft-Wärme-Kopplung) wird der eingesetzte Brennstoff zudem effizient genutzt.

Brennstoffausnutzungsgrad

 

Der Brennstoffausnutzungsgrad ist eine spezielle Form des Wirkungsgrads. Er ist besonders dann relevant, wenn Strom und Wärme in einem gekoppelten Prozess erzeugt werden, denn er gibt Auskunft über die gesamte Nutzung des eingesetzten Brennstoffs. Daher ist der Brennstoffausnutzungsgrad bei Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung üblicherweise auch höher als der reine elektrische oder thermische Wirkungsgrad.

C

Begriff

Synonyme

Definition

CO2

 

siehe Kohlen(stoff)dioxid

CO2-Äquivalente (CO2e)

 

Um die Auswirkung der verschiedenen Klimagase vergleichbar zu machen und zu erfassen, wird das sogenannte CO2-Äquivalent (CO2e) genutzt. CO2e ist also eine Maßeinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung unterschiedlicher Treibhausgase und zeigt, wie stark sich ein Gas auf das Klima und den Treibhauseffekt auswirkt.

CO2-Fußabdruck

 

Der CO2-Fußabdruck, auch unter der internationalen Bezeichnung Carbon Footprint bekannt, bezieht sich auf die Menge an klimaschädlichen Gasen, einschließlich Kohlendioxid, Methan und Lachgas, die aufgrund der Aktivitäten oder des Konsumverhaltens einer Person oder Organisation in die Atmosphäre freigesetzt werden. Er wird in CO2-Äquivalenten (CO2e) gemessen und dient dazu, den Ausstoß von Treibhausgasen über einen bestimmten Zeitraum zu erfassen und zu bewerten. Diese Bilanzierung kann auf verschiedenen Ebenen wie Landes-, Unternehmens- oder auch Ebene der privaten Haushalte durchgeführt werden und hilft dabei, Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen zur Erreichung konkreter Klimaziele zu planen.

CO2-frei

 

Wenn eine Dienstleistung, Technologie oder ein Produkt als CO2-frei bezeichnet wird, bedeutet dies, dass die Verwendung oder Produktion keine CO2-Emissionen verursacht.

Tatsächlich sind die allerwenigsten Technologien oder Produkte CO2-frei, da beispielsweise bei der Herstellung der Anlagen oder beim Transport der Produkte CO2 freigesetzt wird.

D

Begriff

Synonyme

Definition

Dekarbonisierung

 

Die Dekarbonisierung bezeichnet den Prozess der Reduzierung oder vollständigen Beseitigung der CO2-Emissionen in einem bestimmten Bereich oder Sektor, beispielsweise der Energiewirtschaft oder des Verkehrssektors. Ziel ist es, die durch CO2-Emissionen bewirkten Umweltbelastung zu verringern, um den Klimawandel zu stoppen.

Dekarbonisierungsfahrplan

 

Ein Dekarbonisierungsfahrplan ist ein strategisches Dokument, das darlegt, wie eine Kommune, ein Wärmenetz oder ein Unternehmen schrittweise von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien und andere klimaneutrale Technologien umgestellt werden soll. Der Fahrplan dient als Leitlinie, um die vollständige Klimaneutralität bis zu einem bestimmten Zeitpunkt – meist bis spätestens 2045 oder 2050 – zu erreichen.

In städtischen Gebieten sind Fernwärmesysteme ein zentraler Schlüssel zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors, da sie die Integration flexibler und erneuerbarer Energiequellen ermöglichen. Unser Fernwärmeverbundnetz ist mit einem Marktanteil von aktuelle circa 30 % an der Wärmeversorgung Berlins ein wesentlicher Baustein für die Dekarbonisierung Berlins. Wir haben uns das Ziel gesetzt, unsere Wärmeerzeugung bis 2045 komplett klimaneutral zu gestalten. Unser Dekarbonisierungsfahrplan zeigt die dafür geplante Transformation in den Erzeugungsanlagen, dem Fernwärmeverbundnetz sowie den Inselnetzen im Zeitverlauf.

E

Begriff

Synonyme

Definition

Energieeffizienz

 

Energieeffizienz bedeutet, dass eine technische Anlage oder auch ein Prozess möglichst wenig Energie verbraucht, um eine bestimmte Leistung zu erbringen. Das Ziel ist es, Energie zu sparen und Ressourcen effizient zu nutzen.

Emissionen

 

Emissionen bezeichnen in erster Linie feste, flüssige oder gasförmige Stoffe, die in die Umwelt freigesetzt werden und diese beeinflussen.

Im Speziellen sind damit die durch Menschen verursachten Emissionen gemeint – beispielsweise durch Autos, Fabriken oder Heizsysteme verursachte Stoffe, Geräusche oder Strahlungen –, die (negative) Auswirkungen auf die Umwelt haben.

Energie

 

Energie ist eine fundamentale physikalische Größe und beschreibt die Fähigkeit, Arbeit zu verrichten oder Wärme zu erzeugen. Sie kommt in verschiedenen Formen vor, wie mechanische, chemische, elektrische oder thermische (Wärme-)Energie. Energie kann weder erzeugt werden, noch kann sie verloren gehen. Sie kann lediglich von einer Form in eine andere umgewandelt werden.

Energieausweis

 

Der Energieausweis ist ein offizielles Dokument, das Gebäudeeigentümern, Mietenden oder potenziellen Käufern einen Überblick über die Gesamtenergieeffizienz – vor allem mit Blick auf den Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser – eines Gebäudes gibt.

Welche Angabe der Energieausweis enthalten muss, regelt das Gebäudeenergiegesetzt (GEG).

Energieeinsparverordnung (EnEV)

 

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) galt von 2002 bis 2020. Sie enthielt energetische Anforderungen an den Wärmeschutz und die Anlagentechnik von Gebäuden. Im November 2020 wurde sie durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) abgelöst.

Energiewende

 

Die Energiewende ist ein langfristiger gesamtgesellschaftlicher Transformationsprozess, der eine nachhaltige Energieversorgung anstrebt. In Deutschland umfasst sie die zunehmende Nutzung erneuerbarer Energiequellen und die Abkehr von fossilen Energieträgern, die Steigerung der Energieeffizienz, den Ausbau intelligenter Netze und die Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Ein effizienter und sparsamer Umgang mit Energie ist dabei essenziell, da erneuerbare Ressourcen begrenzt verfügbar sind.

Erdwärme

Geothermie

siehe Geothermie

erneuerbare Energiequellen

erneuerbare Energien; regenerative Energien

Erneuerbare Energien sind Energiequellen, die sich selbst erneuern und so fast unerschöpflich zur Verfügung stehen.

Zu den erneuerbaren Energien gehören bspw. Sonnenenergie, Wind, Geothermie, Umgebungswärme und Biomasse.

Diese Energiequellen gelten als klimaneutral und werden im Rahmen der Energie- und Wärmewende gefördert, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren und den Klimaschutz zu unterstützen.

Zu den erneuerbaren Energien gehört vor allem die Wind- und Sonnenenergie, die Umweltwärme und Geothermie, die Wasserkraft sowie die energetische Nutzung von Biomasse.

F

Begriff

Synonyme

Definition

Fernkälte

Quartierkälte

Ähnlich wie die Fernwärme kann auch die Fernkälte über ein Leitungssystem zu den Abnehmenden transportiert werden. In den Leitungen fließt in der Regel kaltes Wasser.

Die gelieferte Kälte dient zumeist der Klimatisierung von großen Gebäuden (z. B. Bürogebäuden). Durch die Nutzung wird das Wasser erwärmt und fließt dann wieder zurück zur Kältezentrale, um hier erneut auf ein niedriges Temperaturniveau gebracht zu werden.

Fernwärme

 

Gerade in dicht besiedelten Gebieten werden Gebäude und Industriebetriebe häufig nicht über eine eigene Heizungsanlage mit Wärme für Heizung und Warmwasser versorgt, sondern beziehen sie als Fernwärme von einem externen Wärmeerzeuger. Dafür wird heißes Wasser über ein unterirdisches Rohrleitungssystem zu den Verbrauchern geleitet. Die Wärme wird in einer Übergabestation, die einen Wärmeübertrager enthält, beispielsweise auf den Heizkreislauf der Zentralheizung im Gebäude übertragen. Das abgekühlte Wasser fließt im Kreislauf wieder zum Wärmeerzeuger zurück.

Typischerweise wird das heiße Wasser mit einer Vorlauftemperatur zwischen 80 °C und 130 °C geliefert. Temperaturen über 100 °C sind ohne Verdampfung möglich, da das Wasser unter entsprechenden Druck steht.

Fernwärmesystem

 

Ein Fernwärmesystem ist eine effiziente und umweltschonende Methode zur Energieversorgung, bei der Wärme zentral in einem Wärmeerzeuger, bspw. einem Heizkraftwerk, erzeugt und über ein unterirdisches Leitungssystem zu den Verbrauchern transportiert wird. Es dient der Bereitstellung von Heizwärme und Warmwasser für Gebäude, Industriebetriebe und Haushalte.

Das Fernwärmesystems besteht im groben aus drei wesentlichen Bestandteilen:
 

  • Erzeugung der Wärme im Heizkraftwerk

  • Transport der Wärme zu den Verbrauchern

  • Wärmeübergabe an das angeschlossene Gebäude

Fernwärmeübergabestation

Übergabestation

siehe Hausstation

fossile Brennstoffe

 

Fossile Brennstoffe sind über Jahrmillionen aus den Abbauprodukten toter Pflanzen und Tieren entstanden. Zu ihnen gehören Braunkohle, Steinkohle, Torf, Erdgas und Erdöl. Auch heute bilden sie sich an verschiedenen Stellen der Erde neu, allerdings passiert dies im Gegensatz zum Abbauprozess sehr langsam. Dadurch zählen sie zwar zu den natürlichen Energiequellen, allerdings nicht zu den erneuerbaren Brennstoffen und stehen nur in begrenztem Umfang zur Verfügung. Zudem werden bei ihrer Verbrennung klimawirksame Gase freigesetzt, welche als Hauptverursacher des Klimawandels gelten. Aufgrund der Umweltauswirkungen und der begrenzten Verfügbarkeit steht die schrittweise Umstellung auf erneuerbare Energiequellen im Fokus unseres Handelns.

Fossilfreiheit/fossilfrei

 

Fossilfreiheit bezeichnet den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger wie Öl, Kohle oder Gas.

G

Begriff

Synonyme

Definition

Gebäudeenergiegesetz (GEG)

 

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist am 1. November 2020 in Kraft getreten und hat sowohl die Energieeinsparverordnung (EnEV) als auch das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) abgelöst. Ziel des GEG ist es, die energetischen Anforderungen an Gebäude zu vereinheitlichen und die Wärmewende im Gebäudesektor voranzutreiben, um die nationalen Klimaschutzziele zu erreichen.

Geothermie

Erdwärme

Geothermie – oder auch Erdwärme – bezeichnet die Nutzung der natürlichen, in der Erde gespeicherten Wärmeenergie. Die Wärme im Erdinneren ist praktisch unerschöpflich, daher zählt sie zu den regenerativen Energiequellen. Geothermie kann zum Heizen, Kühlen und zur Stromerzeugung eingesetzt werden und gilt als wichtige Technologie der Energie- und Wärmewende.

Grundsätzlich wird zwischen zwei Arten der Geothermie unterschieden: der oberflächennahen und der tiefen Geothermie.

Die oberflächennahe Geothermie nutzt die Wärme aus den oberen Erdschichten bis zu etwa 400 Meter Tiefe. Dort ist die Temperatur das ganze Jahr über relativ konstant. Diese Form wird vor allem für die dezentrale Beheizung und Kühlung von Gebäuden verwendet.

Die tiefe Geothermie nutzt die Wärme aus Tiefen von mehreren Hundert bis mehreren Tausend Metern. Dort sind die Temperaturen deutlich höher. Dabei wird heißes Grundwasser oder Dampf aus tiefen Gesteinsschichten gefördert und zur Stromerzeugung oder für die Fernwärme genutzt. Die tiefe Geothermie kann ganze Stadtviertel mit Wärme versorgen, ist technisch jedoch auch aufwendiger als die oberflächennahe Variante.

Grundlast

 

Die Grundlast bezeichnet den ständig benötigten Grundbedarf an Strom und Wärme, der unabhängig von Spitzenlastzeiten bereitgestellt werden muss. Die Grundlast wird von Erzeugungsanlagen gedeckt, die das ganze Jahr wetterunabhängig und rund um die Uhr arbeiten können.

Grundkosten

verbrauchsunabhängiges Entgelt

Das verbrauchsunabhängige Entgelt (Grundkosten) ergibt sich aus der Multiplikation der beiden Faktoren Jahresgrundpreis und Heizwasservolumendurchfluss (HWD).

Grundpreis

Jahresgrundpreis; verbrauchsunabhängiger Preis

Der Jahresgrundpreis ist für die Bereitstellung der Fernwärme unabhängig von der abgenommenen Wärmemenge (Wärmeverbrauch) zu zahlen. Es ist ein verbrauchsunabhängiger Preis, der einmal jährlich angepasst wird.

Der Jahresgrundpreis wird in der Einheit "Euro je l/h" angegeben.

Als Berechnungsgrundlage dient der Heizwasservolumendurchfluss (HWD), der in der Fernwärmeübergabestation bereitgestellt wird und in der Einheit "Liter pro Stunde (l/h)" angegeben wird.

Das verbrauchsunabhängige Entgelt (Grundkosten) ergibt sich aus der Multiplikation der beiden Faktoren Jahresgrundpreis und HWD.

H

Begriff

Synonyme

Definition

Hausstation

 

BEW Berliner Energie und Wärme | Glossar (Hausstation)


Hausanschlussleitung
Die Hausanschlussleitungen gehören zum Hausanschluss und sind das Bindeglied zwischen dem Wärmenetz und der Übergabestation.

Hausstation
Die Hausstation besteht aus der Übergabestation und der Hauszentrale, die baulich getrennt oder in einer Einheit zusammengefasst werden können.

Übergabestation
Die Übergabestation besteht aus mehreren technischen Komponenten, die zwischen Hausanschlussleitungen und Hauszentrale installiert sind. In der Regel setzt sie sich aus Vor- und Rücklaufleitung, Einrichtungen für Entleerung und Entlüftung, Wärmezähler, Temperatur- und Druckanzeigen sowie Differenzdruckregler bzw. Volumenstromregler zusammen. Die Übergabestation dient dazu, den Wärmeträger an die Hauszentrale zu übergeben.

In der Übergabestation befindet sich für Abrechnungszwecke ebenfalls ein Wärmemengenzähler (Messgerät für die bezogene Wärmemenge).

Hauszentrale
Die Hauszentrale gehört zur Kundenanlage und ist das Bindeglied zwischen Übergabestation und Hausanlage. Sie dient dazu, den Wärmeträger an die Auslegung der Hausanlage bzgl. Druck, Temperatur und Heizwasservolumendurchfluss (HWD) anzupassen.

Hausanlage
Die Hausanlage gehört zur Kundenanlage und besteht aus dem Rohrleitungssystem nach der Hauszentrale, den Speichern, dem Ausdehnungsgefäß, den Heizflächen sowie den dazugehörigen Armaturen.

Eigentumsgrenze
In Versorgungsrichtung nach der Übergabestation liegt die Eigentumsgrenze. Die Anlagenteile der Hausstation vor der Eigentumsgrenze gehören der BEW, Anlagenteile nach der Eigentumsgrenze befinden sich im Eigentum des Kunden (Kundenanlage).

Heizkraftwerk

 

Ein Heizkraftwerk kann gleichzeitig sowohl Strom als auch Wärme erzeugen. Dieser gekoppelte Prozess wird als Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bezeichnet und gilt aufgrund der effizienten Nutzung des eingesetzten Brennstoffs als umweltschonend.

Der Strom wird in das allgemeine Stromnetz eingespeist, die Wärme über ein Fernwärmenetz zu den Verbraucher:innen geliefert.

Heizwerk

 

Im Gegensatz zu einem Heizkraftwerk erzeugt ein Heizwerk ausschließlich Wärme und keinen Strom. Es dient der zentralen Beheizung größerer Gebäudekomplexe oder ganzer Quartiere. Dazu wird die erzeugte Wärme in Form von heißem Wassers über die Rohrleitungen eines Nahwärme- oder Fernwärmenetzes zu den Verbraucher:innen geleitet.

Heizlastberechnung

 

Die Heizlastberechnung ist ein standardisiertes Verfahren, das für jeden Raum eines Gebäudes berechnet, welche Wärmezufuhr notwendig ist, um auch bei kalten Außentemperaturen die gewünschte Raumtemperatur zu gewährleisten. Damit ist die Heizlastberechnung grundlegend für eine optimale Dimensionierung der Heizungsanlage.

Heizwasservolumendurchfluss (HWD)

 

Der Heizwasservolumendurchfluss (HWD) beschreibt die Menge an Heizwasser, die pro Zeiteinheit durch die Rohrleitungen eines Heizsystems fließt. Der HWD ist entscheidend für die Leistungsfähigkeit einer Heizungsanlage, da ein optimaler Volumendurchfluss dafür sorgt, dass genügend Wärme zu den Heizflächen transportiert wird. Das ist wiederum entscheidend, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen.

In unseren Wärmeversorgungsverträgen bezieht sich der Grundpreis auf den Heizwasservolumendurchfluss (HWD).
 

Zur Umrechnung des jeweiligen Anschlusswertes (kW) auf den HWD (Liter je Stunde) müssen technische und physikalische Parameter in eine Umrechnungsformel eingesetzt werden.

hydraulischer Abgleich

 

Der hydraulische Abgleich ist ein Verfahren zur Optimierung von Heizungssystemen. Auf Grundlage einer Heizlastberechnung wird der Wasserdurchfluss der Heizkörper auf die Heizlast der einzelnen Räume angepasst, um eine gleichmäßige Wärmeverteilung im gesamten Gebäude zu gewährleisten. Ziel ist es, dass jeder Heizkörper genau die richtige Menge an Heizungswasser erhält, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen.

Der hydraulische Abgleich ist besonders für Gebäuden mit mehreren Etagen und unterschiedlicher Raumnutzung sinnvoll, da er signifikant zur Effizienzsteigerung des Heizsystems beiträgt und so dabei hilft, Energie und Heizkosten zu sparen.

I

Begriff

Synonyme

Definition

Inselnetz (Fernwärme)

 

Ein Inselnetz bezeichnet ein autonomes Fernwärmenetz, welches in der Regel nur ein kleines Gebiet versorgt und keinen Anschluss an andere Fernwärmenetze besitzt. Damit steht es im Gegensatz zu einem Verbundnetz, bei dem mehrere kleinere Netze miteinander verbunden und synchronisiert sind.

J

Begriff

Synonyme

Definition

 

 

 

K

Begriff

Synonyme

Definition

Kältezentrale (Fernkälte)

 

Wasser kann nicht nur für warme sondern in Form von Fern- bzw. Quartierkälte auch für angenehm kühle Räume sorgen.

Das dafür benötigte kalte Wasser kommt in unserem Fall aus der Kältezentrale in der Berliner Stresemannstraße. Dort wird es mithilfe von Fernwärme und Strom erzeugt.

Klima

 

Klima ist ein Teil von Umwelt.

Der Begriff Umwelt umfasst die Gesamtheit der natürlichen und vom Menschen geschaffenen Lebensbedingungen, welche Menschen, Tiere, Pflanzen umgeben.

Dahingegen meint der Begriff Klima ⁠den mittleren Zustand der ⁠Atmosphäre⁠ an einem bestimmten Ort oder in einem bestimmten Gebiet über einen längeren Zeitraum.

So ist der Klimaschutz beispielsweise ein Bereich des Umweltschutzes. Weitere Bereiche sind z. B. der Schutz von Wäldern, Böden, Gewässern und Landschaften, der Luftqualität, der Erhalt der Biodiversität und Artenvielfalt, Lärmschutz, Raumplanung usw. Klimaschutz ist also der Schutz aller natürlicher Ressourcen und damit der menschlichen Lebensgrundlage.

Klimaschutz

 

Klimaschutz ist ein Teilbereich des Umweltschutzes. Das zentrale Ziel des Klimaschutzes ist die Reduktion klimaschädlicher Treibhausgase (z. B. CO2, Methan, Lachgas), da diese zur Erderwärmung beitragen und ursächlich für den Klimawandel sind.

Klimawandel

 

Als Klimawandel wird im allgemeinen die langfristige Veränderung des globalen Klimas bezeichnet. Dazu gehört etwa der Temperaturanstieg sowie ein steigender Meeresspiegel. Als Hauptgrund des Klimawandels gilt der durch menschliche Aktivitäten verursachte Ausstoß von Treibhausgasen. Den Klimawandel zu stoppen gilt heute als eine der größten Herausforderungen der Menschheit. Ein wesentlicher Baustein dafür ist die Reduzierung der Treibhausgasemissionen.

Kohlen(stoff)dioxid

CO2

Kohlenstoffdioxid (CO₂) ist eine chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Wasserstoff. Es ist ein natürlich vorkommendes, farb- und geruchloses Gas. Durch menschliche Aktivitäten – beispielsweise die Verbrennung kohlenstoffhaltiger Stoffe wie Öl, Kohle oder Gas – wird es freigesetzt und trägt als Treibhausgas in der Atmosphäre maßgeblich zum Klimawandel bei.

Als BEW ist es unser Bestreben, die CO2-Emissionen, die mit der Erzeugung unserer Fernwärme verbunden sind, zu reduzieren. Dafür wollen wir bis 2030 aus der Steinkohlenutzung aussteigen und ab 2045 unsere Fernwärme klimaneutral* erzeugen.
 

* Im Sinne des § 31 Wärmeplanungsgesetz.

Kraftwerk

 

Kraftwerke sind industrielle Anlagen, deren Hauptzweck die Erzeugung elektrischer Energie ist.

Kraft-Wärme-Kopplung

 

Die Kraft-Wärme-Kopplung steht für die gleichzeitige Erzeugung von elektrischer (Strom) und thermischer Energie (Wärme) in einem gekoppelten Prozess. Das hat den Vorteil, dass bei gleichem Brennstoffeinsatz mehr Energie genutzt werden kann und dadurch der Wirkungsgrad höher ist als bei einer getrennten Erzeugung von Strom und Wärme. Ein Kraftwerk, das nach diesem Prinzip arbeitet, wird Heizkraftwerk genannt.

Kreislaufwirtschaft

 

Die Kreislaufwirtschaft ist ein Wirtschaftsmodell, das darauf abzielt, Produkte und Materialien möglichst lange im Wirtschaftskreislauf zu halten, indem diese so oft wie möglich wiederverwendet, repariert oder recycelt werden. Dadurch soll der jeweilige Produktlebenszyklus verlängert, Abfälle verringert und Ressourcen geschont werden.

L

Begriff

Synonyme

Definition

lokales Wärmenetz

Inselnetz

siehe Inselnetz

M

Begriff

Synonyme

Definition

/

/

/

N

Begriff

Synonyme

Definition

Nachhaltigkeit

 

Nachhaltigkeit bezieht sich aus ökologischer Sicht auf menschliches Handeln, um aktuelle Bedürfnisse zu befriedigen, ohne zukünftige Generationen zu gefährden oder zu beeinträchtigen.

Ein nachhaltiger Prozess ist demnach einer, der wirtschaftliches Wachstum gewährleistet und gleichzeitig die Umwelt und das soziale Wohlergehen schont.

Nahwärme

 

Wenn Wärme von einem zentralen Wärmeerzeuger zu Verbrauchern transportiert wird, die Entfernungen aber relativ klein sind (meist unter 1 km, kürzer als bei Fernwärme), spricht man von Nahwärme. Rechtlich handelt es sich aber auch hier um Fernwärme.

Die Wärmeverteilung erfolgt wie bei der Fernwärme in der Regel durch heißes Wasser, welches durch unterirdische Rohrleitungen zu den zu versorgenden Gebäuden geleitet wird. In den Häusern befindet sich eine Übergabestation. Ihr zentrales Bauelement ist der Wärmeübertrager. Dieser überträgt die Wärme auf den hausinternen Wasserkreislauf.

Netzstationen

 

Im Berliner Fernwärmeversorgungsgebiet der BEW gibt es insgesamt 83 Netzstationen, die eine zentrale Rolle in der Wärmeversorgung spielen. Sie nehmen Wärme aus dem Primärnetz auf, regulieren Druck und Menge und verteilen sie an verschiedene Netzabschnitte oder Verbraucher.

Zu den wichtigsten Netzstationen gehören Wärmeübertragerstationen, Druck- und Mengenregulierstationen, Pumpstationen, Koppelstationen sowie Umschaltstationen.

Wärmeübertragerstationen geben über Wärmetauscher die Wärme an angeschlossene Sekundärnetze oder Gebäude weiter. Druck- und Mengenregulierstationen sorgen für eine stabile Netzversorgung.

Pumpstationen sichern den Wärmetransport über größere Distanzen, während Koppelstationen verschiedene Netzabschnitte verbinden. Umschaltstationen steuern die Wärmeflüsse flexibel in den Netzen.

In den Inselnetzen gibt es keine Netzstationen.

O

Begriff

Synonyme

Definition

Ökostrom

 

Als Ökostrom wird elektrische Energie bezeichnet, die aus erneuerbaren Energiequellen wie Wasserkraft, Windenergie, Sonnenenergie, Geothermie oder Biogas erzeugt wird. 

P

Begriff

Synonyme

Definition

Preisänderungsklausel

 

Fernwärmeverträge laufen oft über mehrere Jahre. Die Preisänderungsklauseln sorgen in dieser Zeit für eine faire Entwicklung der Fernwärmepreise sowohl für die Kund:innen als auch die Versorger, indem sie regeln, wie sich die Fernwärmepreise an sich verändernde Kostensituationen anpassen.

In der Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Wärmeversorgung mit Fernwärme (AVBFernwärmeV) ist im § 24, Abs. 4 geregelt, dass die hierfür verwendeten Preisänderungsklauseln sowohl die Kostenentwicklung bei Erzeugung und Bereitstellung der Fernwärme durch das Unternehmen als auch die jeweiligen Verhältnisse auf dem Wärmemarkt angemessen berücksichtigen müssen.

Primärenergiebedarf

 

Der Primärenergiebedarf beschreibt die gesamte Energiemenge, die notwendig ist, um den gesamten Energiebedarf eines Gebäudes zu decken. Da er den gesamten Ressourcenverbrauch und die damit verbundenen CO₂-Emissionen abbildet, ist er eine wichtige Kennzahl zur Bewertung der Energieeffizienz eines Gebäudes.

Der Primärenergiebedarf bildet nicht nur die Energie ab, die tatsächlich im Haus z. B. für Heizung und Warmwasser verbraucht wird, sondern auch den Energieaufwand, der bei der Gewinnung, Umwandlung, Speicherung und den Transport der eingesetzten Energieträger entsteht.

Um den Primärenergiebedarf zu berechnen, wird der Endenergiebedarf mit einem sogenannten Primärenergiefaktor multipliziert.

Primärenergiefaktor (PEF)

 

Der Primärenergiefaktor zeigt das Verhältnis der eingesetzten Energie (Primärenergie) zur abgegebenen Energie (Nutzenergie). Dazu berücksichtigt er sowohl die Verluste als auch den Aufwand entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Je nach Primärenergieträger (z. B. Gas, Kohle, Holz oder Strom) unterscheidet sich der Faktor.

Je kleiner der Primärenergiefaktor ist, desto besser, denn umso geringer ist der Energieverlust auf dem Weg der Primärenergie zur Nutzenergie.

Q

Begriff

Synonyme

Definition

/

/

/

R

Begriff

Synonyme

Definition

/

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/

S

Begriff

Synonyme

Definition

Sektorkopplung

 

Es gibt eine Reihe von Sektoren wie z. B. Energie, Verkehr, Industrie und Gebäude, die bisher weitgehend unabhängig voneinander agieren.

Durch die Sektorkopplung kann beispielsweise erneuerbare Energie aus Wind- oder Sonnenkraft in verschiedenen Bereichen genutzt werden, um den Gesamtenergieverbrauch zu optimieren und Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

Beispiele dazu: Durch sogenannte Power-to-Heat-Anlagen kann der erneuerbare Strom in erneuerbare Wärme umgewandelt werden.

Wärmepumpen können die Energie aus Abwässern mittels Strom auf ein höheres Temperaturniveau heben und so ebenfalls als erneuerbare Wärme für das Fernwärmenetz nutzbar machen.

Smart-Meter (betriebsdatenübermittelnde Wärmezähler)

Wärmemengenzähler

Die Wärmemenge, die unseren Kunden geliefert wird, kann über Wärmezähler, sogenannte Smart-Meter, gemessen werden. Diese Wärmezähler befinden sich in Übergabestation.

Der Wärmezähler dient der Messung und Abrechnung der Wärmemenge, der unmittelbaren Feststellung von Versorgungsunterbrechungen aufgrund von Funktionsstörungen der Betriebsanlage sowie zur Ermittlung energetischer Optimierungspotenziale des versorgten Gebäudes und des Fernwärmenetzes.

Spitzenlast

 

Die Spitzenlast bezeichnet eine kurzzeitig auftretende, höchste Leistungsnachfrage in einem Versorgungsnetz – beispielsweise im Fernwärmenetz. Sie tritt üblicherweise nur für kurze Zeiträume auf, wenn der Verbrauch besonders hoch ist, zum Beispiel am Morgen, wenn in vielen Haushalten warm geduscht wird.

T

Begriff

Synonyme

Definition

Treibhausgase

Klimagase

Treibhausgase sind Gase in der Atmosphäre, die einen Einfluss auf die Energiebilanz der Erde haben. Sie nehmen die Wärme der Erde auf und strahlen sie wieder zurück – das ist der sogenannte Treibhausgaseffekt. Das Kyoto-Protokoll nennt sieben Treibhausgase: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O), Fluorkohlenwasserstoffe (FKW), Perfluorcarbone (PFC), Schwefelhexafluorid (SF6) und Stickstofffluorid (NF3).

Um die Auswirkungen der verschiedenen Treibhausgase auf das Klima vergleichbar zu machen, wurde vom Weltklimarat der UN das sogenannte Treibhauspotenzial der einzelnen Gase festgestellt. Dieses gibt den Erderwärmungseffekt der einzelnen Gase im Vergleich zu CO2 an. Mit Hilfe des Erwärmungspotenzials erfolgt die Umrechnung aller Treibhausgasemissionen in die CO2-Äquivalente (CO2e). So kann der Einfluss der einzelnen Treibhausgase auf das Klima miteinander verglichen werden.

Treibhauseffekt

 

Grundsätzlich ist der natürliche Treibhauseffekt ein Prozess, bei dem bestimmte Gase in der Erdatmosphäre (sogenannte Treibhausgase) die von der Erdoberfläche abgegebene Wärmestrahlung teilweise wieder zur Erde zurückstrahlen. Dadurch wird die Temperatur auf der Erde bestimmt und das Leben hier erst möglich, denn ohne diesen Effekt läge die Temperatur auf der Erde bei etwa -18 °C.

Seit Beginn der Industrialisierung verstärkt jedoch die durch den Menschen verursachten Treibhausgase den natürlichen Effekt, wodurch es zu einer globalen Erwärmung und zum Klimawandel kommt.

U

Begriff

Synonyme

Definition

Umwelt

 

Der Begriff Umwelt umfasst die Gesamtheit aller natürlichen sowie vom Menschen geschaffenen Lebensbedingungen, die Menschen, Tiere, Pflanzen umgeben.

Zu den natürlichen Elementen gehören u. a. Luft, Wasser, Erde, Pflanzen, Tiere und das Klima. Zu den vom Menschen geschaffenen Faktoren gehören beispielsweise Städte, Industrie, Verkehr oder auch Abfall.

Die Umwelt spielt eine entscheidende Rolle für das Ökosystem der Erde und ist die Grundlage für das Leben auf unserem Planeten.

Umweltschutz

 

Umweltschutz umfasst alle Maßnahmen zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen, um die Lebensgrundlagen für heutige und zukünftige Generationen zu sichern. Dazu zählen unter anderem der Klima-, Boden-, Gewässer-, Luft- und Artenschutz sowie der Erhalt der Biodiversität. Wichtige Handlungsfelder des Umweltschutzes sind beispielsweise Energiegewinnung, Abfallwirtschaft, Verkehr, Chemikalieneinsatz, Lärmschutz und Raumplanung.

Umweltwärme

Umgebungswärme

Als Umweltwärme wird die Energie aus Boden, Gewässern oder der Luft bezeichnet. Damit gehört sie zu den erneuerbaren Energiequellen. Umweltwärme zählt zu den niederwertigen Energieformen, kann jedoch beispielsweise mittels Wärmepumpen als Heizwärme nutzbar gemacht werden.

V

Begriff

Synonyme

Definition

Verbundnetz

Fernwärmeverbundnetz, Wärmeverbundnetz

Ein Verbundnetz entsteht durch die Verbindung mehrerer kleiner Netze, meist im Bereich von Strom- oder Wärmenetzen.

Ein größeres Verbundnetz bietet meist eine höhere Versorgungssicherheit. In das Netz speisen eine Vielzahl an Heizkraftwerken ein. Dadurch kann der Ausfall einzelner Heizkraftwerke durch andere Anlagen im Netz kompensiert werden.

 

W

Begriff

Synonyme

Definition

Wärme-Contracting

 

Beim Wärme-Contracting entscheidet sich der Gebäudeeigentümer für ein Dienstleistungsmodell zur Wärmeversorgung. Ein externer Anbieter, der sogenannte Contractor, plant, finanziert, installiert und betreibt für ihn die Heizungsanlage. Anders als bei der Fernwärme wird hier die Wärme nicht durch große Heizwerke oder Heizkraftwerke erzeugt, sondern dezentral in der Nähe der Verbraucher:innen. Dabei kommen sogenannte dezentrale Technologien wie Wärmepumpen, Solarthermie, Holzpelletkessel, Brennwertkessel und Blockheizkraftwerke zum Einsatz. Je nach Umfang der Versorgung wird die Wärme direkt im Gebäude erzeugt und verteilt, oder – wie im Fall von Quartieren – über ein lokales Nahwärmenetz.

Die Eigentümer:innen sparen sich Investitions- und Wartungskosten. Im Gegenzug beziehen sie als Contracting-Nehmer:innen die erzeugte Wärme über die vereinbarte Vertragslaufzeit. Etwaige Mieter:innen profitieren von modernen und klimaschonenden Energielösungen.

Wärmemengenzähler

 

siehe Smart-Meter

Wärmepumpe

 

Wärmepumpen nutzen Umweltwärme aus Erde, Wasser oder Luft, um Gebäude zu heizen. Dafür heben sie die Wärme aus der Umgebung auf ein zum Heizen oder die Warmwasserbereitung geeignetes Temperaturniveau.

Ihre Funktionsweise ähnelt der eines Kühlschranks – jedoch umgekehrt: Ein Kühlschrank entzieht Wärme aus seinem Innenraum. Die Wärmepumpe nimmt hingegen Wärme aus der Umgebung auf und gibt diese ins Gebäude ab. Für die Wärmewende sind Wärmepumpen besonders geeignet, weil sie besonders effizient arbeiten und keine fossilen Brennstoffe benötigen.

Im Vergleich zu dezentralen Wärmepumpen können Großwärmepumpen industrielle Abwärmequellen oder große natürliche Wärmequellen nutzen – selbst wenn das Temperaturniveau niedrig ist. Damit eignen sie sich hervorragend als Baustein für die Fernwärmeerzeugung. Ab 100 Grad gelten Wärmepumpen als Hochtemperaturwärmepumpen, ab circa fünf Megawatt thermische Leistung sind es Großwärmepumpen.

Wärmespeicher

 

Wärmespeicher sind, wie der Name es sagt, Speicher für Wärme – also für thermische Energie. Ihr großer Vorteil ist, dass sie Wärme aufnehmen, wenn diese im Überschuss vorhanden ist und bei Bedarf wieder abgeben.

Gemäß Wärmeplanungsgesetz ist ein Wärmespeicher „eine Vorrichtung zur zeitlich begrenzten Speicherung von Wärme einschließlich aller technischen Vorrichtungen zur Be- und Entladung des Wärmespeichers […]“.

Wärmetauscher

Wärmeübertrager

Ein Wärmetauscher ist ein Gerät, mit dem Wärmeenergie von einem flüssigen oder gasförmigen Medium auf ein anderes übertragen werden kann.

Wärmewende  

Der Begriff Wärmewende bezeichnet einen wesentlichen Teil der Energiewende, da heute ein Großteil des Energieverbrauchs auf die Heizungswärme entfällt.

Vorrangiges Ziel der Wärmewende ist es, dass die Wärmeversorgung beispielsweise für Heizung und Warmwasser, nicht mehr auf Basis fossiler Energieträger erfolgt, sondern weitgehend durch erneuerbare Energien.

Daneben geht es auch um die Einsparung von Wärmeenergie, z. B. durch die Gebäudesanierung, um zugleich den Verbrauch der erneuerbaren Energien, die nicht unbegrenzt verfügbar sind, zu reduzieren.

Wirkungsgrad

 

Der Wirkungsgrad gibt das Verhältnis von nutzbarer Energie (z. B. thermische oder elektrische Energie) zur eingesetzten Energie an. Das heißt, er zeigt auf, wie viel Prozent der eingesetzten Energie bei der Umwandlung in die tatsächlich genutzte Energie umgewandelt wird. Damit ist er ein wichtiges Kriterium beispielsweise für die Effizienz von Heizkraftwerken.

Der Wirkungsgrad ist immer kleiner als eins. Je höher der Wert ist, desto effizienter arbeitet eine Anlage.

Für Heizkraftwerke, also Anlagen, Strom und Wärme in einem gekoppelten Prozess (der Kraft-Wärme-Kopplung) erzeugen, wird eine spezielle Form des Wirkungsgrades verwendet: der Brennstoffausnutzungsgrad. Denn er gibt Auskunft über die gesamte Nutzung des Brennstoffs, also für Strom und Wärme zusammen. Daher ist der Brennstoffausnutzungsgrad bei Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung üblicher Weise auch höher als der reine elektrische oder thermische Wirkungsgrad.

X

Begriff

Synonyme

Definition

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Synonyme

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Z

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Synonyme

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